Es ist der 03.10.2016, ein Tag wie jeder andere. Blasius Huber steht um 05:30 auf, zieht seine Dienstkleidung an und erscheint gut gelaunt in der Küche. Nach einem schnellen Kaffee mit seiner Frau Greti fährt der Wassermeister früher als sonst und voll motiviert zur Gemeinde Wasserloch. Die Zählertauschsaison beginnt gerade erst, und es gibt noch viel zu tun. „Wenn ich heute Glück habe, erwische ich mindestens einen Bürger, der die Tür öffnet und mich den Zähler tauschen lässt“, überlegt er.
Wie jeden Morgen holt er in der Verrechnungsabteilung seine Tauschliste ab und erntet einen genervten Blick von der Sachbearbeiterin Utta Fischer. „Schon wieder der Blasius“, denkt sie sich, „er hat die schrecklichste Schrift, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Die Tauschlisten, die er zurückbringt, sind dazu immer schmutzig und zerknittert. Gäbe es nur einen Weg, seine Schmierzettel aus meinem Alltag zu verbannen, dann würde die Arbeit auch wieder Spaß machen. Auch die Kosten für den Kryptologen würden wir uns sparen.“
Zur selben Zeit sitzt Ignatz Scharf, Amtsleiter der Gemeinde Wasserloch, über den Büchern und grübelt vor sich hin: „Wir treffen pro Tag durchschnittlich 0,75 Bürger zu Hause an. Darunter haben viele enormen Stress oder wichtige Termine – sie haben einfach keine Zeit für einen Zählertausch. Nur 0,33 Zähler werden in unserer Gemeinde pro Tag gewechselt… an guten Tagen. An schlechten bewegt sich die Quote bei -0,25 Zählern.“
Blasius bereitet seine Rundfahrt vor: Er schnappt sich seine Werkzeugkiste und zwei Zähler – für den Fall, dass er Glück hat und sogar zwei Bürger erwischt. Beim ersten Haus macht er sich allerdings nur wenig Hoffnung, zu viele seiner Kollegen waren daran gescheitert. Keiner wusste, ob in dem Haus überhaupt noch jemand lebt. Jahrzehntelang war kein Zähler gewechselt worden.
„Einen Versuch ist es jedoch wert“, denkt Blasius zuversichtlich und steigt aus seinem Wagen. Es ist nicht einfach, alles gleichzeitig zu tragen: sein Werkzeug nimmt er in eine Hand, einen Kübel mit dem Zähler in die andere. „Hätte ich doch eine dritte Hand oder gäbe es eine papierlose Lösung für den Zählertausch“, denkt er sich, während er damit kämpft, seine Tauschlisten sicher unterzubringen.
Voll bepackt mit Werkzeug muss er die Klingel mit der Nasenspitze betätigen. Er dreht sich aber gleich wieder um in der Überzeugung, dass er niemanden antreffen werde. Als er beginnt, sein Arbeitsmaterial wieder im Auto zu verstauen, hört er ein Quietschen…
Verloren im verfluchten Haus
Greti konnte die Nacht vor dem 1. April sehr schlecht schlafen. Genau 6 Monate waren vergangen seitdem ihr Blasi verschwunden war. Alles was in ihrer Macht stand hatte Greti versucht, doch von Blasi war keine Spur zu finden. Trotzdem hatte sie ihn noch immer nicht aufgegeben und träumte von dem Tag an dem sie sich wiedersehen werden. Das Klingeln an der Tür riss sie aus ihrem Traum – es war Blasius, der an der Tür stand!
Die Neuigkeiten haben sich sehr schnell verbreitet. Jeder in Wasserloch sprach nur noch von diesem Wunder, doch Blasius gab kein Wort von sich. Einige Monate später und nach vielen Versuchen schafften wir es ihn zu überreden das Schweigen zu brechen. Wir haben Herrn Blasius Huber als einziges deutschsprachiges Magazin interviewt und bringen Ihnen heute die exklusive Geschichte!
Blasius und das verfluchte Haus
Die Tür hatte sich wie von Geisterhand geöffnet. Ungläubig betrachtet der Wassermeister den Eingang zum angeblich verfluchten Haus. Sollte er endlich schaffen, was keinem seiner Kollegen gelungen war? Besessen von dieser Idee eilt er zur Haustür – doch da steht kein Mensch. Er ruft, so laut er kann – niemand antwortet.
Blasius geht trotzdem in das Haus und findet schnell die Kellertür. Hier gibt es viele Hürden zu überwinden: Der Keller ist dunkel, voller Spinnweben, verwüstet und zugemüllt – als hätte ihn jahrzehntelang niemand betreten. Ehrgeizig macht Blasius sich auf die Suche nach dem Wasserzähler, doch der ist unter dem ganzen Staub und Gerümpel unauffindbar. Er sucht und sucht, doch vergebens – er findet nichts.
Aufgeben kommt für ihn aber nicht in Frage! Immer tiefer steigt er hinab in den dunklen Keller – bis er die Orientierung verliert. Trotzdem sucht er unermüdlich weiter – monatelang. Als Blasius sich nach 180 Tagen erschöpft und frustriert gegen eine unscheinbare Wand lehnt, öffnet sich eine Geheimtür und er stolpert mitten in eine Schatzkammer. Der Wassermeister traut seinen Augen nicht… Vor ihm steht der schönste Zähler, den er je gesehen hat: ein goldener Zähler, dessen Glanz ihn regelrecht blendet. Stundenlang bewundert er seinen Schatz und hat schon fast beschlossen, für immer dazubleiben, als ihm siedend heiß einfällt, dass da draußen jemand auf ihn wartet!
Blasius wechselt den Zähler, kann den Tausch aber nicht dokumentieren. Seine Tauschlisten haben in den sechs Monaten stark gelitten. Sie sind dreckig sowie nass geworden und auch nicht mehr verwendbar. Blasius entdeckt eine weitere Tür in der Schatzkammer. Ein seltsames Gefühl kommt in ihm auf, und er hofft zum ersten Mal nach Monaten, dass er es doch noch schaffen kann. Erwartungsvoll greift er nach der Türklinke und sieht draußen endlich wieder Sonnenstrahlen. Mit den Gedanken bei seiner Greti und mit dem goldenen Wasserzähler als Trophäe hat Blasius den Weg aus dem verlassenen Haus gefunden!
Greti träumt in der Nacht vor dem 1. April von einem Wiedersehen mit ihrem Blasi. Sechs Monate sind vergangen seit seinem Verschwinden. Sie hat ihn nicht aufgegeben und alles in ihrer Macht Stehende versucht, doch von Blasius gab es keine Spur. Das Klingeln an der Tür reißt sie aus ihrem Traum, schlaftrunken öffnet sie die Tür. Vor ihr stand Blasius!
Neuer Karriereschritt: Blasius wird zum WATERLOO-Botschafter
Blasius erholt sich mit Gretis Hilfe schnell von diesem prägenden Erlebnis und tritt bald seine Stelle in der Gemeinde wieder an. Als einziger Wassermeister, der es geschafft hat, den goldenen Zähler in dem verfluchten Haus zu wechseln, genießt er einen besonderen Status unter seinen Kollegen. In den sechs Monaten seiner Abwesenheit hatte sich aber einiges geändert und die Verantwortlichen hatten beschlossen, keine Monteure mehr in Gefahr zu bringen.
Die Gemeinde hatte WATERLOO, die Software-Lösung für einen papierlosen Wasserzählertausch und Wasserzählerstandserfassung eingeführt. Aufgrund seiner Vorgeschichte lernte Blasi die Lösung schnell kennen und lieben. Bei den ganzen Vorteilen für Monteure war es sogar Liebe auf den ersten Blick. Fast drei Monate später wurde Blasi zum offiziellen WATERLOO-Botschafter und präsentierte seine Geschichte auf zahlreichen internationalen Events.
Seinen Vortrag beim Trinkwasser-Infotag der ÖVGW in Wien beschließt Blasius Huber mit den Worten: „Der nächste Wassermeister, der in dem Haus den Zähler wechseln muss, wird nicht dasselbe Schicksal erfahren müssen wie ich. Ich kann nun in WATERLOO Pro, der App für Monteure, alle Informationen rund um den Anschluss sowie die Lage und mögliche Fluchtwege speichern. Diese stehen beim nächsten Zählertausch jedem meiner Kollegen zur Verfügung. Hätte ich damals vorab gewusst, wo im Keller sich der Zähler befindet, wäre mir dieses Desaster nie passiert. Außerdem muss ich nicht mehr Uttas böse Blicke ertragen. Seitdem die Datenübertragung digital abläuft, hat sie wieder ein Lächeln im Gesicht – alles dank WATERLOO.“